Nachtverratimpression

Durch Dunkel gehetzt,
verlassen worden.
Gelassen geworden.
Stumme Gelassenheit,
schweißgenässte Gelassenheit.
Unehrliche Gelassenheit.

Auf trockenem Asphalt
aufplatzende reife Frucht.
Schamerfüllt, gesehen
und gesehen worden.
Fürchtend, flüchtend.

Dämmerung in falsche Richtung.
Wachsamkeit, wachen. Erwachen.
Das Dunkel abstreifen und die
Hoffnung auf den nahenden Tag nicht verlieren.
Bloß nicht verlieren.
Er ist neu und du bist da.
Bloß nicht denken, nicht zurückerinnern.
Nicht zurücklaufen, nicht die Gassen denken.
Nicht die Wege zurückverfolgen.
Nicht die Verfolger verfolgen
in Gedanken.

Das Gedankennetz durchtrennen
mittels Gewalt am eigenen Leib
bis er die Ruhe gibt, sich selbst
ruhen zu lassen. In Ruhe ruhen.
Dem Leib seine Ruhe gönnen,
seinen letzten Gedanken folgen.

Letzte Gedanken sind wie
Nebelfäden, zäh und transparent
und unendlich leicht. Keine schwere
Farbe trübt diesen letzten Gedanken,
kein heftiges Bild, keine klaren Kontraste.

Bis dass der Tod Euch scheidet aus der Welt.
Aus dem Dunkel in das dunkle Nichts.

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